Fisch krank! – Was tun?
22.09.2016 00:00
Meerwasserfische sind einem erhöhten Stressfaktor ausgesetzt, da Sie aus ihrem natürlichen Habitat entfernt werden und in ein geschlossenes System kommen, das nicht über das natürliche Milieu eines Ozeans verfügt. Der Stress verursacht schließlich höhere Anfälligkeit für Infektionen durch Bakterien und Parasiten, daher ist es absolut notwendig, das Aquariumwasser stets zu kontrollieren und auf die Bestandteile zu messen, die für die Fische gefährlich sind. Nicht zu vernachlässigen ist die Filterung, z.B. Durch UV Anlage, um Keime, Bakterien und Parasiten zu vernichten. Herausfiltern muss man Ammoniak, Nitrit und Nitrat.
Ammoniak kann man nicht dauerhaft entfernen, da es aus den Ausscheidungen von Fischen und Wirbellosen entsteht. Ebenfalls entsteht Ammoniak aus Futterresten und toter Materie. Nitrit und Nitrat kann man auch auf natürliche Weise durch Algen entfernen lassen. Abschäumer helfen bei der Bindung überschüssiger Eiweißmoleküle. Jedoch können durch Abschäumung auch wichtige Vitamine aus dem Wasser entfernt werden. Deshalb empfiehlt es sich, Vitaminzusätze aus dem Handel dem Aquarium zuzusetzen.
Auch den besten Aquarianern kann es passieren, dass Fische trotz Vorbeugung krank werden. Wenn das Wasser nicht mehr klar ist und diverse Verfärbungen oder Trübungen erkennbar sind, kann man auf eine erhöhte Belastung mit unerwünschten Stoffen schließen. Unangenehme Gerüche sind ebenfalls ein Anzeichen für Probleme. Ein Wasser- und Sandwechsel steht an, wenn Blau- und Rotalgen vermehr auftauchen.Es gibt leider kein universelles Hilfsmittel, das bei einem Krankheitsausbruch sofort helfen kann. Deshalb ist Vorbeugung die aktuell sinnvollste Methode, es den Parasiten und Bakterien wenigstens etwas schwer zu machen, an die Schützlinge ran zu gehen.
Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, direkt und durch den Einsatz von Hilfsmitteln etwas zu unternehmen, dann haben wir für Sie nachfolgend ein paar Zusätze aufgeführt, die Ihre Fische stabilisieren und gegenüber Infektionen stärken können.
Zudem haben wir ein paar Behandlungstipps gegen zwei häufige Infektionskrankheiten vorbereitet:
Cryptocaryon irritans (Meerwasser-Ichthyo) ist eine Pünktchenkrankheit, die in fast jedem Aquarium früher oder später auftreten wird. Zum Glück gibt es eine Reihe von Mitteln, die den Fischen bei der Bekämpfung der Parasiten helfen können. Als Beispiel wird die Dr. Bassleer Methode aufgeführt: Dem Wasser wird für ungefähr eine Woche das Mittel von Aquarium Münster – "Protomor" zudosiert. Dazu füttert man die Fische mit dem von Dr. Bassleer speziell zur Stärkung der Schleimhaut entwickeltem "Biofish Food Matrine" Futter. Daneben wird die Wassertemperatur um 2 – 3 °C erhöht (bis 26 – 28 °C) und die Sauerstoffzufuhr erhöht. Den Filterdurchfluss auf das Maximum stellen und den Bodengrund 2x täglich absaugen. Wenn möglich, sollte man für die Dauer der Behandlung die Beleuchtung Tag und Nacht laufen lassen, außer Sie haben Tiere, die es nicht vertragen.
Ichtyosporidium hoferi ist ein Pilz, dass die inneren Organe bei Fischen angreift. Der Fisch magert innerhalb kürzester Zeit ab und ändert sein Schwimmverhalten. Die Flossen sehen zerrupft aus, Augen können milchig sein. Als Vorbeugung gegen diese Pilzerkrankung hilft Phenoxyäthanol, das dem Futter zugesetzt wird.
Wir weisen explizit darauf hin, dass das Risiko bei der nachfolgend beschriebenen Methode sehr hoch ist, dass der Fisch nach der Prozedur eventuell nicht überlebt, deshalb soll man diese als eine absolute Notlösung wählen: Der kranke Fisch wird in einen Behälter mit Leitungswasser gesetzt, das in etwa die gleiche Temperatur hat wie das Aquariumwasser. Der Fisch muss permanent zum Bewegen animiert werden und darf nicht regungslos liegen bleiben. Die Parasiten flüchten aus dem Tier bereits nach 15 bis 30 Sekunden (weiße Absonderungen). Nach ca 30 – 40 Sekunden muss man den Fisch in ein Quarantänebecken setzen, da dieser sich ansonsten wieder an den Parasiten infiziert, die sich im Aquarium befinden.
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