Coral ID ist das Meerwasserlexikon für Korallenarten.
Durch die Vielzahl von Korallen, die man für das Meerwasseraquarium kaufen kann, hat sich neben der wissenschaftlich korrekten Artbezeichnung vor allem international die Benennung von einzelnen Farbmorphen mit kreativen Fantasienamen (=ID für Korallen Identifikation) entwickelt.
Herausgekommen ist eine nahezu unüberschaubare Anzahl an „populärwissenschaftlichen“ Namen, die vor allem unter Sammlern und für den Verkauf eine wichtige Klassifizierung darstellen.
In unserem Korallenlexikon finden Sie bisher von uns verkaufte Korallen mit den von uns verwendeten Namen und Haltungsempfehlungen für Korallen sowie, sofern verfügbar, Verlinkungen zu verfügbaren Korallen in unseren Shop. Haben wir diese Tiere aktuell nicht auf Lager, können Sie ihre Emailadresse hinterlassen. Sie erhalten eine automatisierte Email, sobald die Koralle verfügbar ist. Das Lexikon wird ständig erweitert, schauen Sie immer wieder vorbei.
Acropora ist die artenreichste Gattung unter den Kleinpolypigen Steinkorallen. Die genaue Bestimmung der verschiedenen Arten ist auf Grund der vernetzten Evolution dieser Gattung oft schwierig, und bereitet selbst Experten Schwierigkeiten. Typisch für Acropora ist, daß am Ende von Ästen ein einzelner Polyp sitzt. Es gibt sowohl flach tischförmig als auch verästelt wachsende Arten, die dann als Tischkorallen bzw. Geweihkorallen bezeichnet werden.
Acropora wurden ab Mitte der 90er Jahr beliebt, nachdem mit dem sogenannten Berliner System (mit Abschäumer und Lebendgestein) eine erfolgreiche Haltung möglich wurde.
Acropora stellen bzgl. der Haltung hohe Ansprüche an die Wasserqualität und benötigen intensive Beleuchtung, was sie zu anspruchvollen Pfleglingen macht. Bei den richtigen Bedingungen wachsen sie aber recht schnell und zeigen ihre volle Farbenpracht.
Acropora sind einfach durch Ableger zu vermehren, die man auch selbst unkompliziert mit einer Zange abknipsen und mit Sekundenkleber aufkleben kann. Daher sind sie weit in der Meerwasseraquaristik verbreitet und werden unter Aquarianern oft getauscht, was auch viele unterschiedliche Fantasienamen für die unterschiedlichen Farbmorphen mit sich bringt. Unter Blaulicht mit Orangefilter kommen oft erstaunliche Farben zum Vorschein, zum Beispiel bei Acropora tenuis Walt Disney oder Homewrecker, Acropora microclados Strawberry Shortcake oder der Acropora echinata Icefire.
Acropora microclados ist eine charakteristische, aber nicht häufige Art der Riffdächer Australiens, sie ist aber prinzipiell im Indopazifik weit verbreitet und auch aus Indonesien von mehreren Standorten bekannt. Sie wächst als corymboser Klumpen (straußförmig in unregelmäßig verteilten Ästen, die aber alle auf einer Höhenebene enden), typisch sind die röhrenförmigen Koralliten, von denen gerne einzelne an den Enden hervorstehen. Die typische Färbung mit grüner Haut und Roten Koralliten wird als Strawberry Shortcake bezeichnet, in Indonesien, wo sie teilweise in Marikultur vermehrt wird, spricht man auch von der "Bali Shortcake". Es sind aber auch weitere, meist einfarbige, rote oder grüne Farbformen vorhanden. Ähnliche Arten sind Acropora lamercki, Acropora macrostoma, Acropora massawensis, Acropory cytherea oder Acropora anthocercis, die genaue Bestimmung ist wieder, vor allem rein auf Sicht, so gut wie unmöglich. Sie benötigt am besten perfekte Wasserwerte mit sehr niedrigen Nährstoffen, starker Beleuchtung und kräftiger Strömung, um ihre volle Farbenpracht zu zeigen.
Acropora tenuis gehört zu den in der Meerwasser Aquaristik am häufigsten gehandelten Acropora-Arten. Sie wird in Indonesien massenhaft in Marikultur als Nachzucht vermehrt und ist ein echter Exportschlager. Sie ist vom roten Meer über den Indopazifik bis hin zu den Inseln des Zentralen Pazifiks verbreitet. Sie wächst oft corymbos - "ebenstraußförmig", also verzweigt mit Ästen ähnlicher Länge in einem Klumpen. Die radialen Koralliten sind charakteristisch Schuppenförmig mit deutlich sichtbarer Lippe, die endständigen Polypen sind röhrenförmig rund. Optisch ähnliche Arten sind Acropora selago mit längeren Ästen, Acropora vermiculata mit dickeren Ästen und Acropora convexa und Acropora eurystoma, die optische Unterscheidung ohne mikroskopische Untersuchung der Skelettstruktur am toten Präparat ist eher Glückssache. Einige der beliebtesten Farbformen von SPS überhaupt gehören zu dieser Art, zum Beispiel die legendären Walt Disney und Homewrecker Farbmorphen, die beide "rote" oder pinke Farben unter Blaulicht + Filter hervorbringen. Acropora tenuis gehört noch zu den gutmütigeren Arten, was Acropora und ihre Pflegeansprüche angeht - sie wächst oft auch bei suboptimalen Wasserwerten noch halbwegs, wobei sie optimal bei fast nicht nachweisbaren Nährstoffen, starker Strömung und starker Beleuchtung steht.
Alveopora werden als Margaritenkorallen bezeichnet und verwandt mit Goniopora und Bernadpora. Der Unterschied zwischen den Korallen der Gattung Alveopora und Goniopora ist die Anzahl der Tentakel bei den Polypen:
Alveopora haben 12 Tentakel, Goniopora hingegen 24 Tentakel. Die Länge und Größe der Polypen der Korallen kann zwischen den verschiedenen Arten variieren. In der Regel ist sowieso keine genaue Artzuordnung möglich, da die Unterschiede zu gering sind. Häufig sind Grüne und Graue Farbschläge, teilweise in verschiedenen Pastelltönen.
Die Haltung von Alveopora Margeritenkorallen kann anspruchsvoll sein. Margeritenkorallen kommen meistens in Lagunen vor, oft mit starker Trübung und wechselnder Strömung. Man sollte Ihnen deshalb am besten ein schattiges Plätzchen mit abwechslungsreicher aber sanfter Strömung gönnen. Am besten gedeihen sie bei leicht erhöhten Nährstoffwerten, und sie mögen es, zusätzlich mit feinem Staub- oder Lebendfutter gefüttert zu werden. Wenn sie sich nicht öffnen, sollte man einen anderen Standort ausprobieren.
Chalice ist ein Sammelbegriff für eine Reihe "kelchförmig" wachsender Großpolypiger Steinkorallen, die sich nur sehr schlecht am lebenden Tier und auf Sicht auseinander halten lassen. So werden zum Beispiel mitunter Echinophyllia, Echinopora, Echinomorpha, Mycedium, Oxypora und Acanthastrea echinata als Chalice bezeichnet. Diese Steinkorallen sind äußerst beliebt, da es fantastische Farbmorphen gibt, von als Watermelon und Rainbow bezeichneten Formen zu Afterburner, Convict, Mummy Eye, Mindbender, Hollywood Stunner und vielem mehr.
Obwohl der Name auf ein kelchförmiges Wachstum hinweist, sind viele Chalice nicht freistehend, sondern breiten sich kriechend übers Gestein aus. Da verschiedenste Arten als Chalices gehandelt werden, reicht die Wachstumsgeschwindigkeit von ganz langsam bis moderat schnell. Generell mögen die meisten Chalice eine schattigen Standort um die 40 PAR, bei sehr blaulastiger Lichtfarbe für gute Farbentwicklung. Bei zu hoher Lichtintensität verbrennen sie gerne und bleichen dann aus.
Wichtig für eine gute Entwicklung sind auch höhere Nährstoffwerte: vor allem Phophat sollte vorhanden und nachweisbar sein, optimal um die 0,1 mg/l, bei Nitrat um die 10-20 mg/l.Beim Standort von Chalice Korallen sollte darauf geachtet werden, daß viele ihrer Vertreter stark nesseln und überraschend lange Kampftentakeln bilden können. Sie sollten daher am besten mit großzügigem Abstand zu anderen Korallen platziert werden.
Condylactis ist eine Gattung von Anemonen, deren Vertreter über die gesamte Welt verteilt vorkommen - zum Beispiel die Goldrose Condylactis aurantiaca im Mittelmeer oder - für uns Meerwasser-Aquarianer deutlich interessanter und der einzige Vertreter in unseren Aquarien - die Karibische Goldrose Condylactis gigantea. Typisch ist ein recht kompakter Körper mit langen, dünnen Tentakeln.
Cyphastrea ist eine Korallengattung und zählt zu den Großpolypigen Steinkorallen (LPS = Large Polyp Scleractinia). Die Korallen Kolonien wachsen bei den meisten Artenflach übers Substrat bis klumpig, einzig Cyphastrea decadia wächst astförmig. Eine saubere Trennung der Arten ist sonst nur mikroskopisch am Skelett möglich, bei vielen Tieren im Handel dürfte es sich aber der Verbreitung im Indopazifik nach um Cyphastrea serailia oder Cyphastrea ocellina handeln.
Beliebte Farbmorphen sind z.B. "Forest Fire" oder "Meteor Shower". Cyphastrea lässt sich von Montipora und anderen flachwachsenden Steinkorallen dadurch unterscheiden, daß die Polypen krater- bis knötchenförmig sind und dazwischen normal ein glatter Freiraum ist. Der Standplatz von Cyphastrea Steinkorallen im Meerwasser Aquarium sollte bzgl. der Beleuchtung abgeschattet sein, bei uns werden die Mutterkolonien bei um die 40 PAR am schönsten. Zur Haltung: Leicht erhöhte Nährstoffwerte sind gut fürs Wachstum. Cyphastrea eignen sich gut, um vertikale Flächen auf Säulen und ähnliche Stellen zu besetzen, da sie auf diesen selbst bei wenig Lichteinstrahlung gut wachsen.
Discosoma ist eine Korallen Gattung von Scheibenanemonen aus der Ordnung der Corallimorpharia - im Englischen werden Scheibenanemonen teilweise auch auf "Morph" gekürzt. Alternativ werden sie auf Grund der Form auch als "Pilze", also "Mushrooms" bzw. abgekürzt "Shrooms" bezeichnet. Von Discosoma gibt es verschiedene Arten, die Abgrenzung ist aber normal nicht einfach, bis auf spezielle Vertreter wie Discosoma carlgreni oder Discosoma neglecta. Das Erkennungsmerkmal sind einzelne Polypen mit einfacher, runder Form ohne Tentakel am Rand. Der Unterschied zwischen Discosoma und Rhodactis Korallen ist, daß Discosoma Scheibenanemonen eben keine Tentakeln am Rand besitzen. Auf ihrem Körper können trotzdem verschiedene Arten von Auswüchsen wie Punkte, Warzen oder Pseudotentakeln auftreten. Vereinzelt werden Vertreter der Gattung noch unter dem nicht mehr gültigen Taxon Actinodiscus geführt.
Discosoma sind im Aquarium sehr einfach zu haltende Weichkorallen, die sich gut vermehren - einzelne Tiere knospen normalerweise im Laufe der Zeit kleinere Nachkommen ab, so daß sie sich vor allem als Kolonie schnell verbreiten können. Individuell kann man so ca. 1 Mal pro Jahr im Aquarium mit der Teilung rechnen. Furchtlose Halter fragmentieren die Tiere auch, indem sie sie mit einem scharfen Messer durchschneiden, man sollte aber mit Verlusten rechnen. Sie mögen es oft schattig und nährstoffreich, man sollte aufpassen, daß sie nicht verbrennen.
Gerade die besonderen Vertreter wie Jawbreaker, Mystery Tie-Dye, Eclectus, Kryptonite, und andere mögen es sehr schattig bei gerade mal 20-30 PAR. Discosoma und andere Scheibenanemonen können im Meerwasser Aquarium wandern und sich bei schlechten Bedingungen oder Stress auch vom Stein lösen. Um Discosoma am Stein zu befestigen, legt man sie am besten auf grobem Korallenbruch in eine Schale und wartet, bis sie sich von allein festhalten. Das Stück Korallenbruch kann man dann mit Gel-Sekundenkleber auf einem Ablegerstein befestingen. Umgekehrt ist es oft schwer, Discosoma vom Stein zu entfernen - am einfachsten ist es, die Tiere zusammen mit dem Stein mit einem Meißel oder einer Zange abzuknipsen. Um unerwünschte Discosoma als "Plage" permanent loszuwerden, kann man sie mit einem Messer abschneiden und die Reste mit Calciumhydroxidbrei überberstreichen.
Euphyllia ist ein Genus großpolypiger Steinkorallen, genannt LPS Korallen. Die schönen Korallen zeichnen sich durch durch weiches Gewebe mit langen Tentakeln aus, das aus einem festen Kalkskelett herausragt und sich in dieses vollständig einziehen kann. Unterschiedliche Arten unterscheiden sich in der Wuchsform des Skeletts - entweder flabello-mäandroid, hirnförmig verzweigt und mauerfötmig wachsend, wobei die Skelettwände in der Regel nicht verbunden sind, oder verzweigt mit einzelnen Polypen - und der Form der Tentakelspitzen, wobei hier bei den Hammerkorallen hammerförmige Formen, bei Froschlaichkorallen verzweigte Tentakel mit mehreren froschlaich-artigen Tentakelspitzen, oder einfache, lange Tentakel mit einer Spitze verbreitet sind. Für die Haltung im Meerwasser Aquarium sind vor allem folgende Korallenarten interessant:
- Euphyllia ancora, eine flabello-mäandroide Art von Hammerkoralle,
- Euphyllia divisa, eine flabello-mäandroide Art von Froschlaichkoralle,
- Euphyllia paraancora, eine verzweigte Art von Hammerkoralle,
- Euphyllia paradivisa, eine verzweigte Art von Froschlaichkoralle,
- Euphyllia glabrescens, eine verzweigte Art mit langen Tentakeln, die im Englischen auch "Torch", also Fackel genannt wird
- Euphyllia yayaemensis, eine seltene verzweigte Art mit traubenförmig verzweigten Tentakel
Einzig die KH sollte dauerhaft und stabil über 8 liegen, weil sie wahrscheinlich auf pH-Schwankungen o.ä. empfindlich reagieren. Beim Handling sollte man immer darauf achten, daß das scharfe Skelett nicht das zarte Gewebe beschädigt, weshalb auch sanfte (aber gerne auch turbulente) Strömung am besten ist.
Die Lichtansprüche sind schwach bis mittel - etwa 50-120 PAR. Sind Euphyllia Ableger verletzt, haben sie häufig Probleme mit bakteriellen Infektionen oder Brown Jelly - man sollte sie dann mit einem antibakteriellen Dip behandeln oder die beschädigte Stelle sauber abschneiden. Beim Herstellen von Ablegern sind saubere Schnitte mit einer wassergekühlten Bandsäge, Dremel, Zange oder auch Hammer + Meißel notwendig, sie heilen normal bei guten Bedingungen ohne Probleme, und auch die flabello-mäandroiden Arten sind so sehr häufig nur als Ableger im Handel.
Euphyllia glabrescens ist eine Steinkorallen-Art und wird zu den großpolypigen Steinkorallen gezählt. Sie wächst verzweigt mit mehreren Köpfen, die lange, fadenartige Tentakel ausbilden. Sie wird deshalb auch als "Fackelkoralle" oder auf Englisch als "Torch Coral" bezeichnet. Sie gehört zu den beliebtesten LPS-Korallenarten, was vor allem auch daran liegt, dass sie in Indonesien eine der beliebtesten Nachzuchten aus Marikultur ist. Sie kommt selten im Roten Meer und dem Golf von Aden vor, und ist auch im Golf von Aden, Persischen Golf, Indischen Ozean, Indopazifik, Chinesischem Meer und Pazifik-Inseln nicht häufig, hat aber damit ein weites Verbreitungsgebiet. Sie ist an unterschiedliche Lebensräume angepasst, im Aquarium liebt sie mittlere Lichtstärke, sandte Strömung und hohe Nährstoffwerte. Sie reagiert oft sehr empfindlich auf niedere KH-Werte, dieser sollte am beste nicht unter 8°KH fallen. Besonders beliebt sind die golden fluoreszierenden Farbvarianten - die sogenannte Golden Torch. Hier sind gleich mehrere Varianten der "Torch" im Umlauf - Holy Grail, Dragon Soul, Hellfire, NY Knicks, 24k Golden Torch im Umlauf, sowie andere Farbmophen wie die Black Torch, Rasta Torch oder Green Lantern.
Favia ist ein Genus riffbildender Großpolypiger Steinkorallen, auch LPS genannt. Es handelt sich um typische Vertreter aus der Familie der Hirnkorallen, der Faviidae. Die genaue Unterscheidung von Hirnkorallen ist kompliziert, und bei viele Arten ist die systematische Zuordnung inzwischen fraglich. Wir verwenden deshalb den Namen in der Regel für die Vertreter, bei denen die Außenwände der Koralliten größtenteils separiert sind.
Favia wachsen normal flach über das Substrat, und mit zunehmendem Alter baut sich die Kolonie halbkugelförmig auf. Im Meerwasser Aquarium sind sie in der Regel unkomplizierte Steinkorallen und stellen wenig Ansprüche an Wasserqualität, Licht, Futter und Pflege. Sie vertragen leicht erhöhte Nährstoffe, die Strömung sollte mittel sein - so daß sich kein Detritus auf der Koralle ablagert - und das Licht nicht so stark, weil auch diese LPS im Aquarium bei starker Beleuchtung verbrennen kann.
Fungia ist ein genus von Großpolypigen Steinkorallen. Auf Grund ihrer Form werden sie auch als Pilzkorallen bezeichnet. Sie bestehen aus einzelnen Polypen, die frei auf Sandflächen leben, anstatt wie viele andere Korallen auf Substrat festzuwachsen. Fungia sind einfach zu halten und auch für Anfänger gut geeignet. Die Korallen stellen wenig Ansprüche an die Wasserwerte und kommen mit wenig bis mittlerer Lichtstärke und sanfter Strömung im Aquarium gut zurecht.
Sie können sich im Becken durch Aufblasen von Sediment befreien und sich bewegen oder mit der Strömung treiben lassen. So sind die Steinkorallen durch nesselnde Korallen und Tiere gefährdet, die sie wiederholt im Sand begraben und somit belästigen - hier ist also bei der Vergesellschaftung Obacht geboten. Durch neueste taxonomische Bewegungen sind die überwiegende Mehrheit der ehemaligen Fungia-Arten inzwischen Cycloseris und anderen Gattungen zugeordnet worden, und nurnoch die Art Fungia fungites ist im Genus verblieben und somit strenggenommen eine "echte Fungia".
Goniopora ist ein Genus von Steinkorallen aus der Familie der Poritidae. Sie zählen zu den großpolypigen Steinkorallen, obwohl sie also eigentlich nah mit den kleinpolypigen Steinkorallen verwandt sind. Diese Verwandtschaft wird vor allem in der Skelettstruktur deutlich. Goniopora haben allerdings auffällig lange, fleischige Polypen, die je nach Art bis zu 10 cm Länge erreichen können. Sie werden wegen deren Form auch als Margaritenkorallen oder im Englischen als Blumentopf-Korallke (Flowerpot coral) bezeichnet. Sie können diese Tentakel bei Störung vollständig in ihr Skelett zurückziehen.
In der Form sind sie Alveopora ähnlich, der Unterschied zwischen Alveopora und Goniopora ist, dass Goniopora Tentakel mit 24 Spitzen haben, während Alveopora nur 12 Tentakelspitzen besitzen. Die Unterscheidung von Goniopora und Alveopora ist so also einfach an der Tentakelzahl möglich. Vor allem bei den Arten mit kleinen Polypen kann auch die Abgrenzung zu Porites und ähnlichen Arten ein Problem sein, wobei die Art mit den kleinsten Polypen, die als "Liebesteppich" (carpet of love) bezeichnete Goniopora stutchburyi, inzwischen in ihren eigenen Genus Bernardpora eingeordnet wurde.
Als Besonderheit können Goniopora sich selbst über Kindel vermehren, ein Prozess der in der Wissenschaft als "Fragging" bekannt ist, quasi das asexuelle Ausbilden eigener Ableger.Goniopora haben ein weites Verbreitungsgebiet vom Roten Meer zum Indischen Ozean bis hinein in den Pazifik und sind sorgen bis weit in den Norden nach Hong Kong und das südliche Japan verbreitet. Sie besiedeln verschiedene Habitate im Riff, häufig aber Lagunenbereiche, die teilweise Sedimentreich sind. Sie ernähren sich von Licht über Zooxanthellen, nehmen aber oft auch Partikuläre Nahrung auf, weshalb eine Zufütterung mit Plankton oder Staubfutter oft die Vitalität fördert. Generell brauchen Goniopora höhere Nährstoffwerte, da sie sonst gerne kümmern. An Spurenelementen sollen Mangan und Eisen wichtig sein.
Für das Wohlbefinden ist eine abwechslungsreiche, wechselnde Strömung von Vorteil, die aber nie direkt sein sollte. Da Arten aus verschiedenen Lebensräumen von trüben Lagunen bis hin zum Riff stammen können, sind die Lichtansprüche von sehr schwach bis mittelstark möglich. Öffnet sich die Goniopora nicht und bleibt zusammengezogen, sollte man mehrere Standorte mit mehr oder wenig Strömung und mehr oder weniger Licht ausprobieren. Außerdem sollte man sicherstellen, dass Nährstoffe im Wasser vorhanden sind und die Fütterung mit Phytoplankton, Austerneiern oder Staubfuttern ausprobieren.Meistens sind Goniopora Grün oder Beige in der Farbe, seltener sind gelb-grüne Tiere, ab und zu blaue-lilane und ganz selten rote Farbformen. Besonders begehrt sind mehrfarbige Goniopora, wie die Golden Inferno Goniopora, die mehrfarbig rot-gelb ist. Auch rot-blau oer grün-blaue Farbformen kommen ab und zu vor, und bei Bernardpora gibt es spektakuläre orange-basierte vielfarbige Rainbow-Farbformen.
Gorgonia ist der namensspendende Genus aus der Gruppe der Hornkorallen (Gorgonacea) aus der Familie der Weichkorallen (Alcyonacea). Sie werden als Gorgonien oder Seefächer bezeichnet, was hier tatsächlich Programm ist: die Form ist in der Regel ein gefächertes Gitter. Besonders bei Gorgonien ist ein Hornskelett aus einem flexiblen Material, den Gorgonin, über das sich dann das Gewebe zieht, das wie bei allen Weichkorallen Kalknadeln enthält, die ein wichtiges Merkmal zur taxonomischen Unterscheidung sind. Gorgonia sind zooxanthell und können sich über ihre Symbiosealgen von Licht ernähren, nehmen aber auch gelöste Nährstoffe auf und filtern Nahrungspartikel aus der Strömung. Sie sind hauptsächlich im karibischen Raum verbreitet. Zur Haltung ist vor allem eine konstante, am besten laminare Strömung wichtig, die Wasserqualität ist eher untergeordnet, und Licht kann prinzipiell viel vertragen werden, was aber kein Zwang ist. Es existieren mehrere Arten von Gorgonia, aber die Unterscheidung ist schwierig und meistens wenig sinnvoll, da die Ansprüche ähnlich sind. Die Farbe ist in der Regel lila bis grau.
Montipora ist ein Genus von kleinpolypigen Steinkorallen und mit derzeit 85 beschriebenen Arten die zweitartenreichste Gattung von Korallen überhaupt nach den Acropora. Ihr Vorkommen erstreckt sich auf den gesamten Indopazifik. Wegen ihren kleinen Polypen werden sie auch als Porenkoralle bezeichnet. Es gibt unterschiedliche Wuchsformen, die je nach Art und Habitat auch gemischt vorkommen können, von krustenförmig übers Substrat wachsenden bis zu blätter- bis pilzförmig gestaffelten oder astförmigen Strukturen. Die genaue Bestimmung ist wie bei vielen anderen Korallen auch nicht einwandfrei am lebenden Tier möglich, da sie eine mikroskopische Untersuchung des Skeletts erfordert. Auch die Abgrenzung zu den sehr ähnlichen Porites-Arten ist schwer, da sie sich nur an der Skelettstruktur ihrer Koralliten unterscheiden.
Montipora sind in der Regel weniger anspruchsvoll als andere Kleinpolypige Steinkorallen. Sie erfordern noch immer eine strengere Kontrolle der Wasserwerte als LPS oder Weichkoralle, aber unter den SPS eignen sie sich gut als erste SPS für Einsteiger oder als erster SPS-Besatz im Aquarium. Sie benötigen in der Regel auch weniger Licht als Acropora und vertragen leicht höhere Nährstoffwerte. Wichtig ist vor allem auch eine kräftige Strömung, die ein Ablagern von Sedimenten auf ihrem Gewebe verhindert. Beliebte Farbformen sind zum Beispiel Montipora "Rainbow", Montipora "Superman", Montipora digitata "Forest Fire" oder Montipora samarensis "Bubble Gum".
Platygyra ist ein Genus von Steinkorallen und gehört zu den Merulinidae. Die Wuchsform ist ähnlich wie bei Hirnkorallen - Kolonien sind plattenförmig bis massiv. Auffällig sind vor allem die lang gezogenen Täler aus Polypenwänden, die mehrere Polypen mit mehreren Mündern umfassen. Die taxonomische Situation ist wie bei vielen Korallen eine Katastrophe - die Abgrenzung zu verwandten Arten wie Favites oder Goniastrea ist selten sauber möglich, und wenn dann meistens nur mikroskopisch an toten Präparaten des Skelettes oder per DNA-Analyse. Revisionen sind auch häufig. Wir verwenden den Namen deshalb einfach für alle Hirnkorallen-Ähnlichen LPS Platten mit den typischen Polypentälern.
Die Ansprüche sind glücklicherweise auch artübergreifend ähnlich - mittlere Strömung, mittlere bis schwache Beleuchtung, Nährstoffe dürfen auch höher sein - kurz: LPS-typisch. Interessant sind vor allem die unterschiedlichen Farbvarianten mit kontrastierenden Farben auf den "Tälern" und "Kämmen", oft "einfarbig" braun mit grün/lila, manchmal aber auch beides bunt. Außerdem tauchen gemusterte Exemplare mit dünnen Quertreifen vor allem auf den Kämmen auf.
Plexaura ist ein Genus von Weichkorallen und wird zu den Gorgonien gezählt. Sie sind vor allem in der Karibik verbreitet. Sie unterscheiden sich von anderen Gorgonien vor allem durch ihr dicken Arme, die wie ein Kandelaber angeordnet und wenig verzweigt sind. Deutlich sind die Polypen mit ihren 8 Armen erkennbar, die die Zugehörigkeit zu den Octokorallia - den achtstrahligen Blumentieren - bestätigen. Einige Arten enthalten einen auffällig hohen Anteil (2-3 % der Gesamtmasse) des Lipids Prostraglandin A in ihrem Gewebe, das in der Humanmedizin Anwendung als Mittel zur Muskelentspannung findet, und wurden früher sogar als Quelle dafür genutzt, bevor es Möglichkeiten zur Synthese gab. Es wird vermutet, dass es sich um eine chemische Verteidigung gegen Fraßfeinde handelt.
Als Zooxanthelle Gorgonie vertragen die Hornkorallen viel Licht. Sie benötigen eine gleichmäßige, am besten laminare Strömung. An die Wasserwerte werden wenig Ansprüche gestellt. Zur Vermehrung über Ableger schält man das Gewebe an der Klebestelle am besten bis auf das aus Gorgonin bestehende Hornskelett ab und verwendet Sekundenkleber, um dieses in einem Loch auf dem Ablegerstein zu befestigen.
Pterogorgia ist ein Genus von Hornkorallen und wird zu den Gorgonien gezählt. Sie bestehen aus einem schwarzen Hornskelett aus Gorgonin und ihr dieses überziehendes Gewebe ist von Skleriten - feinen Kalknadeln - durchsetzt, wie bei anderen Alcyonidae Weichkorallen auch. Sie sind vor allem in der Karibik verbreitet. Ihr Wuchs ist in der Regel Federförmig verzweigt, die Äste liegen in der Regel alle in einer Ebene. Auffällig sind die flachgedrückten Tentakel, an deren Seiten jeweils eine Reihe Polypen sitzt - deshalb werden sie auch als Messergorgonien bezeichnet - aktuell werden 4 sichere Arten akzeptiert: Pterogorgia anceps, Pterogorgia guadalupensis, Pterogorgia citrina und Pterogorgia antillarum. Die Farbe ist meistens beige bis lila, bei P. citrina von beige bis gelb.
Die Beleuchtung sollte kräftig sein, da Pterogorgia Zooxanthellen besitzen und Photosynthese betreiben können. Eine Zufütterung wird nicht gebraucht, aber angenommen. Die Wasserqualität sollte gut sein, wobei die Hornkorallen generell robust sind. Die Strömung sollte am besten kräftig und laminar sein, also gleichmäßig an allen Punkten des Tieres ansetzen.
Stylophora ist ein Genus riffbildender Steinkorallen und wird zu den Small Polyp Scleractinia (SPS), also den Kleinpolypigen Steinkorallen, gezählt. Sie kommen häufig vor und sind im Roten Meer, dem Indischen Ozean und im östlichen Pazifik bis Pitcairn verbreitet. Sie ist im Roten Meer und westlichen Indischen Ozean als einzige bedeutende Steinkorallengattung artenreicher als im Indopazifik. Fossil sind Stylophora bereits seit dem Mesozoikum aus dem Thethysmeer (bis vor ca. 200 Mio Jahren) bekannt. Stylophora wachsen buschförmig verzweigt, oft mit fingerdicken Ästen. Ihre Polypen sind ähnlich wie bei anderen Vertretern der Pocilloporidae (Madracis, Pocillopora, Seriatopora) und haben fast transparente Tentakel mit farbigen Spitzen. Im Gegensatz zu verwandten Arten sind die Äste meist über 10 mm dick, die Stärke entspricht dabei oft dem Maße, in dem die Korallen der Strömung und den Gezeiten ausgesetzt sind. Die Farbe ist meist braun bis grünlich, beliebt sind vor allem die pinken Exemplare aus der Südsee, beispielweise aus Fidschi, und die als "Milka" bezeichnete Lilane Farbform mit weißen Wachstumsspitzen.
Sie leben in Symbiose mit Zooxanthellen und können sich von Licht ernähren. Allgemein sind Stylophora für SPS noch recht anspruchslos und unempfindlich, sie lassen sich auch bei höheren Nährstoffwerten pflegen. Für die optimale Farbentwicklung benötigen sie aber starkes Licht und niedrige Nährstoffwerte, sowie die richtigen Spurenelemente. Die Strömung sollte SPS-typisch sehr kräftig sein.
Zoanthus ist eine Gattung von kolonialen Krustenanemonen. Sie sind extrem beliebt in der Meerwasser Aquaristik, da ihre Arten besonders viele leuchtende Farbmuster -vor allem mit Blaulicht + Filter ein Genuss - ausbilden und die Haltung unkompliziert ist. Sie finden so viele Fans, die verschiedene Zoanthus Farbmorphen sammeln. Zoanthus stellen wenig Ansprüche an die Wasserqualität und gedeihen bei erhöhten Nährstoffwerten oft besser als in ganz sauberem Wasser.
Sie sind moderat lichthungrig und benötigen stärkeres Licht - um die 100 PAR - als andere Weichkorallen. Man erkennt, dass die Lichtstärke zu gering ist, wenn sie ihre Körper dem Licht entgegen recken, und zu starkes Licht, wenn sie kümmern und schrumpfen. Wichtig ist weiterhin eine starke Strömung. Es herrscht oft Verwirrung bei der genauen Zuordnung von Krustenanemonen zu Zoanthus und der verwandten Gattung Palythoa - aber im Prinzip ist es recht einfach, sie zu unterscheiden: Palythoa haben eine rauhe Oberfläche, da sie Sand in ihr Gewebe aufnehmen, und ihre Tentakel sind spitzer als die von Zoanthus. Viele der gerne als "Paly" bezeichneten Krustenanemonen sind deshalb gar keine Palythoa, sondern Zoanthus. Sie wachsen als Matte, die das Gestein überzieht, und ihre Polypen sind mit einem als Coenenchym bezeichneten Basalgewebe verbunden.
Zoanthus Krustenanemonen können giftig sein, da sie wie andere Krustenanemonen auch das von Dinoflagellaten produzierte Palytoxin einlagern - allerdings sind die Konzentrationen in ihrem Gewebe oft geringer als bei Palythoa-Arten. Dennoch sollte man den Kontakt von Schleimhäuten (Mund, Nase, Augen und "da, wo kein Licht hinscheint") und offenen Wunden zum Gewebssekret und Schleim tunlichst vermeiden: das heißt, vor allem beim fragmentieren am besten Handschuhe und Schutzbrille tragen. Die Tiere am besten nicht mechanisch verletzen, und vorsicht, weil die Polypen auch Spucken können. Palytoxin ist ein Zellgift und kann verschiedene Symptome von metallischem Geschmack auf der Zunge bis hin zu Erkältungssymptomen und Muskellähmungen auslösen, je nachdem, auf welche Zellen es wirkt. Da Zoanthus sich stark vermehren können - und die mechanische Entfernung also eher ungünstig ist - empfiehlt es sich, sie nicht auf den Haupt-Riffaufbau zu bringen, sondern separat zu setzen.