Tridacna
Der Mantel ist je nach Art beige bis Braun - was oft als Gold bezeichnet wird - bis leuchtend blau gefärbt. Das besondere an der Färbung von Riesenmuscheln ist, dass die blaue Farbe nicht wie viele andere durch Pigmente im klassischen Sinne, sondern durch strukturelle Muster hervorgerufen wird, die die Wellenlänge des Lichtes durch Brechung verändern. Sie gehören damit zu einer ganzen Reihe von Tieren und Pflanzen, die auf diese Weise eine blaue Färbung erzeugen - andere bekannte Beispiele sind Schmetterlingsflügel oder Pfauenfedern. Die irisierend blauen Farben sind daher vom Blickwinkel abhängig und immer am intensivsten, wenn sie - wie auf unseren Fotos - von oben betrachtet werden. Bei seitlicher Ansicht können sie ein ganze Stück dunkler wirken, man sollte daher die Tiere am besten so platzieren, dass man möglichst steil darauf sieht. Die von Großhändlern als "grün" oder "pink" bezeichneten Exemplare sind nicht die leuchtend blauen, sondern in der Regel ist der Begriff eher geschönt und sie sind in der Realität eher grau. Vor allem Rottöne kommen bei Tridacna schlicht und einfach nicht vor, die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass man ein "goldenes" Tier vor sich hat, dessen Schale durch den Mantel scheint.
Tridacna benötigen einen Standort mit festen Untergrund, auf dem sie sich befestigen können, wir bieten hier extra Muschelhalter an. Die Beleuchtung darf fast beliebig stark sein, es Muscheln zeigen fast keine Photoinhibition bei intensiver Beleuchtung, sie kommen aber auch mit schwachem Licht klar. Bei einer Größe ab 5 cm ist meistens keine Zufütterung mehr notwendig, darunter sollte am besten mehrmals pro Woche mit Phytoplankton - am besten lebend - zugefüttert werden, was auch zur Vitalität größerer Tiere beiträgt. Die Strömung sollte sanft sein, gegen hohe Nährstoffe sind die Muscheln unempfindlich. Alle Tridacna-Arten fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen, die Exemplare im Handel stammen in der Regel aus Zuchtfarmen und werden in Aquakultur oder Marikultur gezüchtet. Gerüchte um "wild gesammelte" Tridacna aus der Südsee rühren aus der dortigen Kulturmethode mit sogenannten Kollektoren, bei denen den wilden Larven künstliche Siedlungssubstrate angeboten werden, auf die sie sich bevorzugt absetzen - die jungen Muscheln werden dann in Marikultur großgezogen. Ein ähnliches Verfahren ist in der Austernzucht verbreitet. Das CITES-Regelwerk sieht diese Vermehrungsmethode nicht voraus, weshalb es diese Zuchttiere dann als "wild" einstuft.