Lebendgestein im Meerwasser Aquarium: Was gibt es zu beachten?
30.01.2017 00:00
Lebendgestein erfüllt nicht nur einen dekorativen Zweck, sondern fungiert zugleich als biologisches Filtermaterial und leistet somit einen wichtigen Beitrag zu einem langfristig stabilen Becken.
Wie ist Lebendgestein beschaffen?
Bei Lebendgestein handelt es sich um Riffgeröll, z.B. aus den tropischen Meeren Indonesiens, das besonders leicht ist und eine geringe Dichte aufweist. Zudem ist es sehr porös - je poröser, desto besser, da dann auch eine größere Siedlungsfläche für die Bakterien vorhanden ist, die im Gestein leben und unerlässlich für den biologischen Filterprozess sind.
Frisches Lebendgestein erkennen Sie an dessen Geruch. Riecht es nach "Meer", handelt es sich um Lebendgestein mit einer guten Qualität. Achten Sie zudem auf den Bewuchs mit Kalkrotalgen und Makroalgen. Dieser spielt generell eine eher untergeordnete Rolle, viel wichtiger sind die „inneren Werte“, sprich die Bakterienkulturen. Auch andere interessante Mikrolebewesen wie z.B. kleine Krebschen sind in den Steinen zu finden und bringen mehr Leben ins Meerwasseraquarium.Wie funktioniert die biologische Filterung durch Lebendgestein?
Die Basis für die biologische Filterung bilden die aeroben und anaeroben Bakterienschichten, die sich im Lebendgestein befinden. Zunächst wandeln die aeroben Bakterien das schädliche Ammonium, welches z.B. durch Fisch-Ausscheidungen ins Wasser gelangt, zunächst in Nitrit und im Anschluss in Nitrat um. In der anaeroben Bakterienschicht wird dieses wiederum in unschädlichen Stickstoff umgewandelt, der dann entweicht. So wird die Wasserqualität erheblich verbessert.
Dieser Filterprozess kann zwar auch mit künstlichem Filtermaterial erzeugt werden, funktioniert jedoch mit Lebendgestein nachweislich am besten.Was ist bei der Lagerung von Lebendgestein zu beachten?
Damit Lebendgestein seine Filterwirkung optimal entfalten kann, ist es unerlässlich, dessen Bakterienkulturen am Leben zu halten, wofür vor allem eine sauerstoffreiche Umgebung nötig ist. Zudem ist darauf zu achten, dass das Gestein nicht von anderen Aquarienbewohnern mit Schlamm überschüttet wird.
Bei der Neueinrichtung von Aquarien sollte am besten auf frisch importierte lebende Steine zurückgegriffen werden, für laufende Becken empfiehlt sich vorgehältertes, sogenanntes "konditioniertes" Lebendgestein (ca. eine - drei Wochen nach Import). Hier sind eventuell abgestorbene organische Reste bereits abgespült, die Bakterienkulturen im Inneren jedoch intakt.Wie kann Lebendgestein im Aquarium verarbeitet werden?
Lebendgestein eignet sich aufgrund seiner geringen Masse optimal zum Aufbau von Riffsäulen im Aquarium. Um eine solche Säule zu realisieren, gibt es verschiedene Methoden - wir präferieren das Zementieren, wofür wir Ihnen im Folgenden eine kleine Anleitung an die Hand geben möchten:
1: Das passende Lebendgestein finden
Zunächst gilt es natürlich, sich die passenden lebenden Steine für die zukünftige Riffsäule zu beschaffen. Unsere beliebten Supra Rocks, die besonders porös und leicht sind, sind beispielsweise bestens geeignet. Zudem ist es empfehlenswert, Steine in verschiedenen Größen zu erwerben - entsprechende Wünsche können Sie bei einer Bestellung in unserem Onlineshop gern vermerken.2: Zementieren der Riffsäule
Im Anschluss kann durch loses Zusammensetzen der Riffsäule die optimale Position der Steine gefunden werden, bevor es an das schrittweise Zementieren geht. Zum Fixieren empfehlen wir Nyos Reef Cement.3: Aushärten lassen und einsetzen
Nach einer Trocknungszeit von rund 15 Minuten kann die fertige Riffsäule vorsichtig ins Aquarium eingesetzt und das Becken wieder befüllt werden. Zudem empfiehlt es sich, die Säule durch regelmäßiges Besprühen feucht zu halten.Sollten Sie noch Fragen rund um das Thema Lebendgestein haben, können Sie sich jederzeit an unser Whitecorals-Team wenden.
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