Fahnenbarsche im Meerwasseraquarium: Tipps zur Haltung und Vorstellung verschiedener Gattungen
04.04.2017 00:00
Fahnenbarsche im Meerwasseraquarium: Tipps zur Haltung und Vorstellung verschiedener Gattungen
Nicht nur wegen ihren wunderschönen, leuchtenden Farben zählen Fahnenbarsche (Anthias) zu den beliebtesten Meerwasserfischen für das heimische Aquarium. Sie gehören zur Familie der Sägebarsche und stammen größtenteils aus dem Indopazifischen Raum.
Im Folgenden möchten wir Ihnen aufzeigen, was bei der Haltung von Fahnenbarschen beachtet werden muss und geben zudem einen kleinen Überblick über die beliebtesten Fahnenbarsch-Gattungen, insbesondere Pseudanthias.Was ist bei der Haltung von Fahnenbarschen grundsätzlich zu beachten?
Auch wenn jede Anthias-Art unterschiedliche Ansprüche mit sich bringt, gibt es einige grundsätzliche Haltungsbedingungen, die bei allen Arten eine Rolle spielen.So sind Fahnenbarsche beispielsweise Schwarmfische und sollten aus diesem Grund immer mit mindestens vier bis fünf Exemplaren gehalten werden. Besonders Haremshaltung (ein Männchen, mehrere Weibchen) bietet sich an. Aufgrund des benötigten Schwarms und ihrer Größe bis zu 15 cm sollte das Becken mindestens 500 Liter fassen, in Becken ab 1.500 Litern können durchaus auch mehr Exemplare gehalten werden. Ein klassisches Merkmal von Fahnenbarschen ist, dass sie Geschlechtswandler sind - wenn das Anthias-Männchen stirbt oder durch Krankheit geschwächt ist, wandelt sich das ranghöchste Weibchen innerhalb einiger Monate zu einem Männchen um.
Zudem gelten Fahnenbarsche als Dauerfresser, im Meer ernähren sie sich von Plankton, das sie im Freiwasser erbeuten. Aus diesem Grund müssen sie auch im heimischen Aquarium, besonders in der Eingewöhnungsphase, entsprechend häufig gefüttert werden (mindestens drei Mal täglich). Wir empfehlen zur Fütterung NYOS Goldpods, zusätzlich kann das Wachstum von Zooplankton durch Zugabe von Staubfutter oder Phytoplankton erhöht werden, damit den Tieren mehr Nahrung im Becken zur Verfügung steht. Wenn die Fische bereits länger eingewöhnt sind, kann auch ein Futterautomat Abhilfe schaffen.
Besonders beliebt: Anthias der Gattung Pseudanthias
Fahnenbarsche der Gattung Pseudanthias erfreuen sich besonders großer Beliebtheit in Meeresaquarien, vor allem da sie friedlicher als andere Fahnenbarsch-Arten sind.
Gefragt ist vor allem der Juwelen-Fahnenbarsch (Pseudanthias squamipinnis) (siehe Titelbild) als pflegeleichtester Vertreter der Fahnenbarsche. Dies liegt daran, dass er bei der Fütterung weniger anspruchsvoll ist - es genügt, wenn zwei Mal täglich hochwertiges Frost- oder Lebendfutter (z.B. Calanus oder Mysis) verabreicht wird. Der Flammen-Fahnenbarsch (Pseudanthias cooperi) gilt ebenfalls als verhältnismäßig pflegeleicht und genau wie der ebenso gut haltbare Sichel-Fahnenbarsch (Pseudanthias dispar) als robust. Auch der absolut seltene Pseudanthias bimaculatus zählt zu den pflegeleichteren, robusteren Fahnenbarschen.Flammen-Fahnenbarsch (Pseudanthias cooperi)
Als etwas empfindlicher gilt der grazile Malediven-Fahnenbarsch (Pseudanthias pulcherrimus), der besonders wegen seiner recht geringen Größe von sechs bis sieben cm interessant ist.
Tuka-Fahnenbarsche (Pseudanthias tuka), Pseudanthias evansi und Diadem-Fahnenbarsche (Pseudanthias parvirostris) sind ebenfalls sehr gefragt, aber eher erfahrenen Aquarianern vorbehalten, da sie als empfindlich gelten und die Umstellung auf Ersatzfutter besonders bei Tuka-Fahnenbarschen heikel sein kann.
Kein klassischer Fahnenbarsch: Der Zwergfahnenbarsch (Plectranthias inermis)
Der Zwergfahnenbarsch (Plectranthias inermis) ist zwar mit den klassischen Fahnenbarschen verwandt, unterscheidet sich in seinem Verhalten jedoch stark von diesen - der Vollständigkeit halber soll er an dieser Stelle dennoch mit aufgeführt werden. Zwergfahnenbarsche bleiben sehr klein und sind deshalb auch für Nanobecken geeignet. Sie leben eher als Einzelgänger und gelten als Raubfische, Dauerfresser sind sie nicht.
Zwergfahnenbarsch (Plectranthias inermis)
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